Das Aufstehen morgens wird immer mehr zu Überwindung, ein untrügliches Zeichen für den Fortschritt der DFZ. Anders als die Kinder, kommen die Mitarbeiter schon um 7:30 Uhr zum freiwilligen Frühstück zusammen und spätestens um 8 Uhr kommen alle im Gemeindehaus zusammen, um den Tag mit einer gemeinsamen Andacht zu beginnen. Danach werden letzte organisatorische Details des Tages besprochen. Freitag finden die Hobbygruppen statt. Wo hin muss der Kuchen für die Hobbygruppe „Steinzeit“, die in den Wald gehen, gebracht werden? Wann machen sich die „Fischer“ zum See auf und gibt es genug Fahrer um die Kinder zum Blick hinter die Kulissen im Krankenhaus zu bringen?
Dann kommen schon die Kinder ins Gemeindehaus und es geht mit der Ester Geschichte weiter. Ester hat Xerxes und Haman ein zweites Mal zum Essen eingeladen. Endlich findet sie den Mut ihr Anliegen anzusprechen und offenbart, dass auch sie eine Jüdin ist und damit von dem perfiden Gesetz zur Tötung der Juden bedroht. Xerxes ist vollkommen entrüstet, wie konnte ein solches Gesetz hinter seinem Rücken in Kraft treten? Als klar wird, dass sein Vize Haman für das Gesetz verantwortlich zeichnet, spricht er die Todesstrafe aus. Als ironische Wendung der Geschichte wird Haman just an dem Galgen erhängt, den dieser selbst für die Tötung Mordechais errichten ließ, doch damit nicht genug, den Xerxes beruft zudem Mordechai zu seinem neuen zweiten Mann im Staat.
In den Kleingruppen ist heute häufig das Sprichwort „Wer anderen eine Grube gräbt…“ zu hören. Mehr oder weniger freiwillig finden Mitarbeiter und Kinder Abkühlung und Erfrischung bei zahlreichen Wasserspielen. Manche hat es so stark erwischt, dass sie mit noch feuchten Haaren zum Mittagessen kommen. Als das Essen verteilt wird, sind plötzlich auch Fotografen und Videofilmer präsent. Spaghetti stehen auf dem Speiseplan und damit auch lohnende Motive.
Mit den Hobbygruppen beginnt das letzte Nachmittagsprogramm der DFZ 2014. Aus 17 verschiedenen Aktivitäten konnten die Kinder wählen. Ob nun eher sportlich beim Einstudieren eines Tanzes oder der Gruppe „Ball-Extrem“, handwerklich beim Tischlern eines „Klappenspiels“, kreativ beim „Actionpainting“ oder eher entspannt in der Gruppe „Wellness und Beauty“, für alle Interessen gab es so vielfältige Angebote, dass hier leider nicht alle genannt werden können. Dass Zeit relativ sein kann wurde Kindern wie Mitarbeitern beim Blick auf die Uhr bewusst, rasend schnell war dieser Nachmittag vorübergegangen.